Im Laufe des Lebens können viele Menschen auf Pflege und Unterstützung angewiesen sein. Dabei betrifft Pflegebedürftigkeit nicht nur ältere Menschen, sondern kann auch Jüngere treffen, die aufgrund von Krankheit oder Unfall plötzlich Hilfe benötigen. Doch was bedeutet es eigentlich, pflegebedürftig zu sein, und welche Leistungen stehen Betroffenen zur Verfügung?
Pflegebedürftigkeit liegt vor, wenn jemand aufgrund körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigungen auf dauerhafte Unterstützung im Alltag angewiesen ist. Dies kann sich auf grundlegende Tätigkeiten wie Körperpflege, Ernährung, Ankleiden oder den Toilettengang beziehen. Auch Hilfe bei der Haushaltsführung oder der Organisation von Arztbesuchen fällt darunter. Die Voraussetzung für eine Einstufung als pflegebedürftig ist, dass diese Einschränkungen voraussichtlich mindestens sechs Monate bestehen.
Wie wird Pflegebedürftigkeit festgestellt?
Die Einstufung der Pflegebedürftigkeit erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), der im Auftrag der Krankenversicherungen als unabhängiger Gutachter agiert. Ein geschulter Experte, wie ein Arzt oder eine Pflegefachkraft, begutachtet dabei, wie selbstständig die betroffene Person in verschiedenen Lebensbereichen agieren kann. Die Einschätzung erfolgt anhand von sechs sogenannten Aktivitätsbereichen, auch Module genannt, die unterschiedliche Aspekte der Selbstständigkeit und der Fähigkeiten berücksichtigen.
Diese Module werden mit Punktwerten bewertet, die in die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade einfließen. Die Gewichtung der Module erfolgt wie folgt:
- Modul 1 (Mobilität): 10 %
- Modul 2 oder 3 (Kognitive und kommunikative Fähigkeiten bzw. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen): 15 %
- Modul 4 (Selbstversorgung): 40 %
- Modul 5 (Bewältigung von krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen): 20 %
- Modul 6 (Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte): 15 %
Bei der Beurteilung wird das Modul mit dem höheren Punktwert aus Modul 2 oder 3 in die Berechnung einbezogen.
Welche Leistungen bietet die Pflegeversicherung?
Die Pflegeversicherung bietet eine Vielzahl an Leistungen, die individuell auf die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person zugeschnitten sind. Dazu gehören:
- Übernahme von Pflegekosten: Je nach Pflegegrad können Pflegegeld oder Pflegesachleistungen in Anspruch genommen werden.
- Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln: Rollstühle, Pflegebetten oder andere Hilfsmittel zur Erleichterung des Pflegealltags werden übernommen.
- Anpassung der Wohnsituation: Kosten für Umbaumaßnahmen, die zur Verbesserung der häuslichen Pflege notwendig sind, können finanziert werden.
- Entlastungsleistungen: Verhinderungs-, Kurzzeit- oder Tagespflege dienen der vorübergehenden Betreuung, wenn die reguläre Pflegeperson ausfällt oder Entlastung benötigt wird.
- Ambulante Betreuung: Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst, der die tägliche Pflege übernimmt und somit Angehörige entlastet.
Unterstützung für Betroffene und Angehörige
Pflegebedürftigkeit betrifft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Familien und Freunde. Eine fundierte Beratung und die Zusammenarbeit mit einem professionellen Pflegedienst können dabei helfen, den Alltag zu erleichtern und die bestmögliche Betreuung sicherzustellen.
Das Thema Pflegebedürftigkeit mag schwierig und belastend erscheinen, dennoch ist es wichtig, sich rechtzeitig mit den Möglichkeiten und Leistungen auseinanderzusetzen, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Haben Sie Fragen zur Pflegebedürftigkeit?
Das Team von AlsterCare steht Ihnen gerne zur Seite und unterstützt Sie umfassend mit allen Leistungen der ambulanten Pflege in Barmbek. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne!
